Partizipation, was ist das denn?
Partizipation beschreibt das Einbeziehen beziehungsweise das Teilhaben lassen der Kinder in Entscheidungen. Die Kinder sollen dabei lernen, ihre eigenen Ideen, Bedürfnisse und Wünsche wahrzunehmen, auszudrücken und in gemeinsame Entscheidungsprozesse einbringen zu können.
Partizipation meint nicht, dass nur die Themen der Kinder aufgegriffen werden, sondern, dass wir das Interesse der Kinder für neue Themen wecken. Vielmehr stellt Partizipation im Kindergarten ein großes Übungsfeld dar: „ Ist mein Vorschlag machbar, andere Gedanken ergänzen meine Ideen, „ne das geht doch nicht“, anders geht es aber, auf einander hören, zuhören, ausreden lassen, andere Meinungen akzeptieren, …
Wie setzen wir das um?
Die Kinder haben die Möglichkeit sich mit Ideen, Wünschen und ihren Bedürfnissen im Kindertagesstättenalltag einzubringen und damit das Gruppengeschehen zu beeinflussen. Dies geschieht unter anderem in der Freispielzeit, wenn die Kinder ihr Spiel, ihre Spielkameraden oder die Ecke selbst wählen. Besonders im Rollenspiel leben die Kinder ihr Bedürfnis „mal etwas bestimmen zu dürfen“ aus. Oft hören wir dann in Spielsituationen der Kinder: „Ich bin aber hier der Bestimmer.“
Auch in anderen alltäglichen Situationen treffen die Kinder Entscheidungen so z. B. beim freien Frühstück, wenn sie festlegen wann, was und wie viel sie essen möchten. In der Turnstunde werden die Kinder oft gefragt, mit welchem Material sie turnen möchten. Auch der Stuhlkreis bietet den Kindern die Möglichkeit sich aktiv in Entscheidungen mit einzubringen. Dies geht vom Auswählen eines Spiels, über Mehrheitsbeschlüssen wie wir den Tag weiter gestalten wollen bis dahin, dass über Regeln der Gruppe gesprochen, reflektiert und neu ausgehandelt wird. So bietet der Alltag im Kindergarten und der Kinderkrippe viele Möglichkeiten der Mitbestimmung.